SCHIMMELPILZE

Schimmel ist der umgangssprachliche Begriff für Schimmelpilze
Sie sind ein natürlicher Teil unserer Umwelt und normalerweise harmlos.
Übersteigt jedoch die Schimmelpilzkonzentration in Räumen ein bestimmtes Maß, so stellt diese im Wohn- und Arbeitsbereich ein akutes Risiko für unsere Gesundheit dar. Eindeutige Zusammenhänge zwischen Schimmelpilzbelastungen und Atemwegserkrankungen bzw. Allergien wurden in einer Vielzahl von Studien bestätigt. In Innenräumen bilden sie eine zunehmende Allergenquelle und müssen nachhaltig beseitigt werden.

Mögliche KrankheitsAnzeichen einer schimmelpilzbelastung:

  • Kopfschmerzen, allergischer Schnupfen, Nasenbluten, erkältungsähnliche Halsschmerzen, Reizhusten, Kurzatmigkeit, Engegefühl in der Brust, zunehmende Luftnot bei leichter Belastung, atmungsunabhängige Brustschmerzen, Brenngefühl in der Brust
  • Augenreizungen: Rötung der Augen, wässrig, Lichtempfindlichkeit, eventuelle Sehstörungen
  • Hautreizungen: Verbrennungsähnlich mit Rötung der Haut, Kribbeln und Brennen in den Fingern, den Händen und Füßen (barfüßiger Kontakt), Dermatitis in Axilla
  • Grippeähnliche Beschwerden: Fiebrigkeit, Gelenk- und Muskelschmerzen, Mattigkeit
  • Übermäßig starke körperliche und geistige Erschöpfung (CFS)
  • Kopfschmerzen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, kognitive Störungen (besonders im Sprachbereich), depressive Verstimmungen, gesteigerte Nervosität und Reizbarkeit, Schwindel- und Gleichgewichtsstörungen
  • Magen und Darmstörungen, Übelkeit, Brechreiz, Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen wie bei einem Galle-Anfall

 

Schimmelpilz-Spezies

Penicillium∘ häufig auf Tapeten, Tapetenkleister, Stoffen, Pressspanplatten, hinter Farbe
∘ produzieren Mykotoxine (Pilzgifte)
∘ Indikator von Feuchteproblemen
Aspergillus versicolor∘ bevorzugt hohe Temperaturen
∘ in Innenräumen zu finden auf Nahrungsmitteln
∘ Sporen häufig in der Innenraumluft und im Hausstaub nachweisbar
∘ Indikator für Feuchteprobleme
∘ Toxine können beim Einatmen der Sporen/durch Hautkontakt in den Körper aufgenommen werden
Aspergillus restrictus∘ sehr häufig in Innenräumen auf abtrocknenden Feuchteschäden
∘ auch auf getrockneten Lebensmitteln bzw. Lebensmittel mit geringem Wassergehalt
∘ zeichnet sich durch relativ langsames Wachstum aus; wird oft übersehen
Wallemia∘ können auf relativ trockenen Substraten wachsen
∘ häufig in Luftproben, Hausstaub, Matratzenstaub, auf Boden, Holz, Heu, Textilien,
Tabak und fettigen Materialien
∘ in Innenräumen auf trockenen Nahrungsmitteln
∘ Indikator für Feuchteprobleme
Eurotium∘ im Innenraum im Hausstaub, auf Decken und Wänden, häufig in Schlafzimmern im Staub von Matratzen
∘ gehören zu den häufigsten Schimmelpilzen der Außenluft
∘ hohe Resistenz gegenüber Trockenheit und Säuren
∘ lebensmittelverderbender Schimmelpilz (bevorzugtes Lebensmittel trockenes Brot)
Cladosporium∘ häufig aus Pflanzen und Erde
∘ in Innenräumen z.B. auf Texturen, Holz, in Nahrungsmitteln in Kühlschränken
∘ wächst bei 0°C
Fusarium∘ produzieren Mykotoxine (Pilzgifte)
∘ sind weit verbreitete Bodenbewohner
∘ benötigen zur Entwicklung hohes Feuchtigkeitsvorkommen

 

Raumluftanalyse

Für die Konzentration an Schimmelsporen und Bakterien in der Raumluft gibt es keine verbindlichen Richt- oder Grenzwerte, da die natürliche Schwankungsbreite außerordentlich groß ist. Entscheidend für die Beurteilung ist daher immer der Vergleich mit der jeweiligen Außenluft. Die Sporenkonzentration in der Luft kann starken Schwankungen unterliegen. Das Ergebnis einer Innenraumluftmessung wird entscheidend von den jeweiligen Probenahmebedingungen und insbesondere den vorhandenen Aktivitäten im Raum beeinflusst.

Als Bewertungs- und Orientierungshilfe für Schimmelpilzbestimmungen in der Innenraumluft können nach gegenwärtigem Erkenntnisstand folgende 3 Bereiche dienen:

  1. Hintergrundbelastung
  2. Übergangsbereich
  3. Bereiche mit hoher Wahrscheinlichkeit einer Innenraumquelle

 

Wie viel Feuchtigkeit verträgt ein Haus?